Zielstellung

Die Geschichte wird bestimmt durch Konflikte und deren Lösung. Leider werden innerstaatliche als auch außenpolitische Fragen und Konflikte gerne durch Gewalt einer scheinbaren Lösung zugeführt. Deshalb waren bewaffnete Formationen immer auch ein Spiegelbild und Mikrokosmos ihrer Epoche und Gesellschaft. Gerade die Geschichte des ehem. Staates Brandenburg-Preussen ist im Bewusstsein der nachgekommenen Generationen geprägt durch die Erinnerung an militärische Erscheinungen und Ereignisse. Jedoch wird hierbei vielfach übersehen, das dieser Staat wegen des Mangels an natürlichen Resourcen, nicht ohne Grund durch Jahrhunderte als "des Reiches Streusandbüchse" bezeichnet, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, den aggressiven Arrondierungsgelüsten seiner Nachbarn erlegen währe, wenn er nicht schon damals die noch im "Kalten Krieg" gültige NATO-Doktrin der "Sicherheit durch Abschreckung" verwirklicht hätte. Oder wie es der erste Bundeskanzler Dr. Adenauer so treffend feststellte: Jeder Staat hat eine Armee. Wenn nicht die Eigene, dann die des Nachbarn. Somit war das Militär für Preußen von existenzieller Bedeutung. Allerdings fand in vergangenen Zeiten eine Überdeutung und einseitige Ausrichtung der Geschichtsschreibung auf das Militär statt. Weshalb das Deutsche Kaiserreich von 1870 bis 1918 als Kulminationspunkt des scheinbaren preußischen Militär-Staates gilt. Dabei soll die durchaus gegebene gesellschaftliche Dominanz des Militärs in keiner Weise abgestritten werden.

Der Verein Historische Uniformen hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der bewaffneten Formationen des Deutschen Kaiserreiches zu erforschen und in der Öffentlichkeit darzustellen. Bereits 1984 trafen sich gelegentlich Sammler und militärgeschichtlich Interessierte, um zu kleineren Ortsjubiläen die Kaiserzeit darzustellen. Ein erster Höhepunkt wurde 1985 zur 750-Jahr-Feier der Stadt Jena erreicht, zu der sich ca. 30 Kameraden aus ganz Thüringen zusammenfanden, um am historischen Umzug mitzuwirken. Dazu wurden alte Uniformen der Kaiserzeit beschafft, Literatur gewälzt und sich gegenseitig geholfen, die vielen kleinen Details zusammenzutragen, um einen preußischen Soldaten von der Pickelhaube bis zu den Stiefeln darstellen zu können. Dies Ereignis gilt als die Geburtsstunde. Trotzdem dauerte es noch ein weiteres Jahr, bis es 1986 einigen Sammler in Gotha gelang, im Kulturbund der DDR die Fachgruppe „Historische Uniformen 1870-1914“ zu gründen. Diese Fachgruppe beschäftigte sich hauptsächlich mit der Traditionspflege des 6. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 95 sowie der alten Armee von 1871 bis 1918.

1990 gründete diese Fachgruppe den Verein "Historische Uniformen Gotha e.V.", dem sich 1993 Kameraden aus Jena, Gera und Weimar anschlossen, die sich bisher nur als lose Interessengemeinschaft gefunden hatten, obwohl sie z.T. schon 1984 und 1985 mit dabei waren. Damit erreichte der Verein eine Stärke von ca. 25 Kameraden. Gleichzeitig  wurde die Traditionspflege der preußischen Armee mit dem Schwerpunkt der ehemaligen thüringischen Regimenter in den Vordergrund der Arbeit gestellt. Besondere durch weitere Veröffentlichungen untermauerte Erfolge sind uns in dieser Hinsicht mit der Aufarbeitung der Geschichte des 7. Thüringischen Infanterieregiments Nr. 96 durch einen unserer Geraer Kameraden gelungen.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist das Sammeln, Restaurieren und Bewahren originaler Sachzeugen der Militärgeschichte, wie Helme, Uniformen, Orden, Urkunden, oder auch "nur" Feldpostkarten und Fotos. Alles gibt Auskunft über das Leben der Soldaten und Offiziere vor 100 Jahren und stellt damit ein wichtiges Stück Zeitgeschichte dar, zu deren Aufarbeitung wir unseren Anteil leisten wollen.

Durch ihre Sachkenntnis sind die Mitglieder des Vereins "Historische Uniformen e.V." auch gern gesehene Gesprächspartner vieler Museen. So wirkten beispielsweise einige Kameraden bei der Vorbereitung der Sonderausstellung "Schwarzburger Militär" in Rudolstadt mit oder waren an der Gestaltung und Durchführung der Sonderausstellung "Der bunte Rock“ zur Internationalen Waffenausstellung (IWA) im März 2000 in Stuttgart beteiligt.

Daneben, und für uns genauso wichtig, ist die Darstellung unserer Arbeit in der Öffentlichkeit. Sei es durch Vorträge oder kleine Ausstellungen oder durch die aktive Teilnahme an Festumzügen, Denkmalseinweihungen und anderen historisch begründeten Anlässen, bei denen wir dem Bürger einen kleinen Teil der Militärgeschichte näher bringen wollen. Hier sei insbesondere auf das in Zusammenarbeit mit dem Museumsdorf Hohenfelden stattfindende "Kaisermanöver" hingewiesen. 

Die Uniformen des Vereins zeigen einen interessanten Querschnitt der alten Armee, da neben den verschiedenen Arten der Kavallerie, die Artillerie und die Infanterie, als auch Reichstruppen, wie Marine und Schutztruppe, vertreten sind. Zeitlich sind die Uniformen zwischen 1900 –1910 einzuordnen. Es versteht sich von selbst, daß die Kavalleristen beritten sind, die Artillerie über Kanonen verfügt und sich die Infanterie im Schießen und Exerzieren mit den Waffen der damaligen Zeit übt. Als einziger Verein sind wir in der Lage einen funktionierenden Fernsprechverkehr zu betreiben.

Auch die Frauen unserer Mitglieder, die ja viel unter dem Hobby ihrer Männer zu "leiden" haben, werden immer mehr in das Vereinsleben integriert. So tragen viele von ihnen Kleider, die zeitlich zu den Uniformen ihrer Männer passen – und Gelegenheiten dazu gibt es reichlich.

Als Verein sind wir Mitglied in der "Deutschen Kriegsgräberfürsorge e.V."

Wir haben Ihr Interesse am deutschen Militär der Kaiserzeit geweckt? Dann werden Sie doch einfach Mitglied bei uns, denn:

Interessenten sind stets willkommen.

 

Hier können sie Die Vereinssatzung und den Aufnahmeantrag herunterladen. Dazu bitte mit rechter Maustaste auf den jeweiligen Link klicken und "Ziel speichern unter..." wählen.

  • Satzung des Vereins Historische Uniformen e.V.  [PDF-Datei]
  • Aufnahmeantrag des Vereins Historische Uniformen e.V.  [PDF-Datei]

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