Kaisermanöver 2005 in Hohenfelden

Am Freitag reisten bereits die meisten von uns in das schön gelegene Museumsdorf im Thüringischen Hohenfelden an. Hier sollte, wie jedes Jahr, das große Kaisermanöver als Hauptveranstaltung unseres Vereines stattfinden. Aus allen Provinzen des Landes kamen die Darsteller angereist: Württemberg, Baden, Bayern, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Hamburg, Westphalen und dem Rheinland. Die Bayern und Sachsen waren dieses Jahr wohl die größten Gruppen, die Bayern hatten sogar eine große Kapelle mitgebracht, die uns mit zünftiger Marsch- und Blasmusik unterhielt. Neben den Angereisten aus Deutschland, konnte dieses Jahr auch wieder eine Gruppe aus der Schweiz und natürlich wieder der Hesse aus Virginia begrüßt werden. Zusätzlich zu unseren eigenen Leuten durften wir auch wieder Gäste vom Offiziersverein 1914, der DSM 1918, der Alten Armee, den Chevaulegers und den Grimmaer Husaren begrüßen. So wurden denn am Freitag bei schönstem Kaiserwetter die Zelte aufgebaut. Danach kamen wir alle zur ersten Vorbesprechung zusammen, bei der der grobe Ablauf des Manövers bekannt gegeben wurde. Später gab es wie immer das beste Bier (=Freibier) und feinste Thüringer Würstchen. Der scheidende Vorsitzende, Oberst Diethelm König, bekam als besonderes Ehrengeschenk den großen Bruststern zur Vereinsmedaille verliehen und weiterhin einen Erinnerungskrug überreicht. Da der Feldw. Felix Blum auch noch Geburtstag hatte, endete der Abend noch lange nicht und wurde erst beendet, als die Telegraphie nicht mehr gerade stehen konnte und die Rheinländer das unvermeidliche "M´r losse d´r Dom in Kölle" anstimmten.

Der nächste Morgen begann mit Regen und alle die ein Vorzelt hatten, konnten plötzlich auch ganz neue Freunde zum Frühstück begrüßen.... Danach begann der offizielle Dienstbetrieb: Die Kavallerie zeigte Dienstunterricht, die Telegraphie versuchte sich im Strippen ziehen, die Feldküche brummte und die Infanterie wurde vom Sgt. Glessner (DSM) und Vize-Feldwebel König geschliffen. Dabei wurden zunächst das Marschieren geübt und dann Griffe gekloppt. Später kam noch der höchst amüsante Unterricht im Bajonettfechten dazu, der vom Feldw. Kaller gewohnt "lässig" geleitet wurde. Danach ging es in´s Gelände und dort mit einem Sturmangriff weiter, der auch bis auf ein paar Zündversager beim Ersten Hieb vorzüglich klappte. Die Sächsische Post hatte derweil geöffnet und die Sgt. Böttcher und Uffz. Duddeck führten den sehr gelungenen Dienstunterricht im Signalflaggenwinken durch. Der Stab wurde Größtenteils vom Offiziersverein betrieben. Eine Duellszene rundete das Programm ab. Vor dem Abschluß-Appell wurden vom Lt. Fauer in kleinen Spielszenen einige Uniformen vorgestellt. Danach konnte die Feldpost ausgeteilt werden, wobei einige von uns seltsam oft mit Post von Damen bedacht worden waren. Besonders der Oberjäger Langheinrich scheint da was falsch verstanden zu haben mit der Vielweiberei.

Danach machten wir uns alle fein für den großen Manöverball, der wie letztes Jahr im Gemeindesaal Hohenfelden stattfand. Dort wurde zu Live-Musik getanzt und geschwooft. Der Sgt. Böttcher lockerte überdies in seiner gewohnt zotigen Art den Abend zusätzlich auf. In kleinen Grüppchen ging es dann zurück in´s Lager, wo zunächst am Quartier (=Pferdeanhänger) der 1. Garde-Ulanen halt gemacht wurde. Dort wurde dem Hessisch/Virginischem Gfr. Hudak erläutert, was es mit der berühmten "German Gemutlischkait" auf sich hat. Wir alle hoffen, daß er das Gelernte in seiner Heimat umsetzen und verbreiten kann. Die später bei den Sachsen angetroffene Telegraphie hatte wieder starken Seegang. Auch der Samstagabend endete so für einige von uns erst spät.

Der Sonntagmorgen begann eher trübe und diesig. Diejenigen, die im Laufe des Tages abreisen mußten, bauten bis 09:00 Uhr ihre Zelte ab. Danach war wieder der gleiche Dienstbetrieb, wie am Vortag angesagt. Leider ließ der aufgeweichte Boden alles etwas im Schlamm versinken. Sogar das noble Erste Garderegiment zeigte deutliche Schlammspuren auf den sonst so properen Stiefeln. Dem Gfr. Hudak machte es überdies sichtlich Spaß, in jede Pfütze mit ordentlich Schmackes reinzustampfen. Die hinter und neben ihm marschierenden sahen dann auch schnell recht "manövermäßig" aus. Der weitere Dienstbertrieb klappte wie am Vortag vorzüglich. Lediglich die Telegraphie mußte am Nachmittag einen "Klappenschrank" als Totalschaden verlustig melden und den Betrieb einstellen.

Jedem Teilnehmer wurde nachmittags eine Urkunde und Medaille, bzw. bei wiederholter Teilnahme eine Spange, verliehen. Nach dem Abschlußappell löste sich die ganze Veranstaltung allmählich auf und die meisten von uns fuhren fröhlich und gut gelaunt ob der vielen neuen Erlebnisse und Bekanntschaften von dannen. Das große Kaisermanöver 2005 war somit eine rundum gelungene Veranstaltung. Der besondere Dank gilt allen aktiven Beteiligten und dem Museum, das es hoffentlich auch die nächsten Jahre ermöglicht, daß unser Verein dort diese Veranstaltung durchführen kann.